Ersthelfer und Blaulichtorganisationen trafen sich zum Austausch

    Das zweite Ersthelfer Symposium im KKL Luzern knüpfte an den Erfolg des Vorjahres an. Unter den 271 Teilnehmern waren Betriebssanitäter/innen, Samariter/innen, First Responder sowie Vertreter und Vertreterinnen verschiedenster Blaulichtorganisationen.

    (Bild: zVg) Die Stimmung unter den Teilnehmenden und Referenten war hervorragend.

    Die gemeinsame Veranstaltung der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) und von Betriebsapotheke.ch fand im Jahr 2021 zum ersten Mal statt und war mit 271 Teilnehmenden ausverkauft. Standen im letzten Jahr verschiedene Verletzungsmuster im Zentrum der Vorträge, gingen die Referenten dieses Jahr auf die Zusammenarbeit zwischen Ersthelfern und Blaulichtorganisationen ein. Die Themenwahl stiess auf viel Interesse und die guten Erinnerungen ans letzte Jahr machten Tickets für das Ersthelfer Symposium 2022 bereits weit vor dem Anlass zur Mangelware.

    Verständnis schaffen und Zusammenarbeit verbessern
    An der Schnittstelle zwischen Ersthelfern und Blaulichtorganisationen gibt es Missverständnisse, teilweise schlechte Erfahrungen und falsche Vorstellungen, was voneinander erwartet werden darf und kann. Aber: je besser diese Zusammenarbeit funktioniert, desto mehr haben die Betroffenen davon. Genau dies thematisierte das 2. Ersthelfer Symposium kürzlich im KKL Luzern und sprach damit sowohl Ersthelfer als auch Blaulichtorganisationen an. Das Ersthelfer Symposium 2022 behandelte den Ablauf eines Unfalls anhand der Rettungskette. Hochkarätige Profis aus verschiedenen Blaulichtorganisationen stellten während jeweils einer Stunde ihre Sicht auf die verschiedenen Phasen der Rettungskette dar und beantworteten die Fragen der Teilnehmenden.

    Ein Einsatz beginnt mit der Alarmierung bei der Notrufzentrale. Manuel Wanzenried, Leiter Rettungsdienst und SNZ 144 Zentralschweiz, zeigte den Teilnehmenden exakt auf, wie das abläuft und weshalb gewisse Informationen ganz wesentlich sind – und wo es hapern kann.
    Stefan Leu, diplomierter Rettungssanitäter HF und Ausbildungsverantwortlicher RD Spitäler Schaffhausen, ist der nächste in der Rettungskette, der ins Spiel kommt und ausrückt. Er stellte den Teilnehmenden die Organisation und das Einzugsgebiet des Schaffhauser Rettungsdienstes vor. «Aufgrund der zum Teil langen Anfahrtswege von Rettungsdiensten sind Ersthelfer ein wichtiges Kettenglied in der Versorgung von Notfallpatienten», sagte auch er. «Nur wenn Ersthelfer und professionelle Rettungsdienste Hand in Hand zusammenarbeiten, kann das bestmögliche für betroffene Personen herausgeholt werden.»
    Jan Bauke, Ausbildungschef Feuerwehr und Zivilschutz, Kommandant Stv Feuerwehr bei Schutz & Rettung Zürich, untermauerte seinen Vortrag mit vielen Fallbeispielen – positiven, aber auch negativen. Bauke sieht in der Rolle der Ersthelfer viele Chancen, allerdings auch gewisse Risiken: «Ersthelfer können Lebensretter sein und helfen beispielsweise bei der Evakuation eines Gebäudes. Für Blaulichtorganisationen sind sie wichtige Auskunftspersonen und sie können durch eine gezielte Einweisung der Einsatzkräfte sowie durch Unterstützung im Einsatz viel ausrichten.»

    Christian Randegger, Krisenmanager und Mitglied Kernstab Winterthur, Careprofi und Trainer bei SanArena, thematisierte den Faktor der Verarbeitung nach einem Einsatz. Denn er ist sich sicher: «Nur wenn transparente Prozesse etabliert sind und im Nachgang eines Notfalls offen analysiert werden, bleiben Rettungskräfte und Ersthelfer langfristig psychisch und physisch gesund.»

    pd


    BE FAST – auch für 2023

    Das 3. Ersthelfer Symposium wird am 4. November 2023 im KKL Luzern stattfinden und das Thema Wundbehandlung aufgreifen.
    Anmeldung: www.ersthelfersymposium.ch/index.php/anmeldung

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