«Zukünftiges Carregime»: Investitionen sind erforderlich

    Der Stadtrat Luzern hat sich mit dem B+A Nr. 20 «Zukünftiges Carregime» zu zwei Grundsatzentscheiden durchgerungen: Zum einen, dass alle Gäste – auch jene welche mit dem flächeneffizienten Car anreisen – in Luzern willkommen sind, und zum andern, dass zur Abwicklung eines für die Bewohnerinnen und Bewohner wie auch die Gäste verträglichen und attraktiven Cartourismus, Investitionen erforderlich sind. Die IG weltoffenes Luzern IG WOL nimmt diese beiden Grundsatzentscheide erfreut zur Kenntnis.

    (Bild: pixabay) Gäste empfängt man nicht im Hinterhof: Pläne für die Infrastruktur des künftigen Carregimes sind in Arbeit.

    Nach einem Marschhalt, einem partizipativen Prozess und einer unabhängigen Studie mit Bewertung der zahlreichen Ideen zu einem künftigen Carregime, hat der Stadtrat zwei wichtige Grundsatzentscheide gefällt. Auch Gäste, welche mit dem Car nach Luzern reisen, sind willkommen. Der Cartourismus ist unbestrittener Bestandteil der Destination Luzern. Dieses Bekenntnis wird seitens IG WOL sehr begrüsst. Der Stadtrat anerkennt, dass der Cartourismus eben nicht vereinfacht mit Begriffen wie «Massentourismus» oder «Billigtourismus» gleichgesetzt werden kann. Luzern ist nicht immer Zieldestination unserer Gäste. Vielmehr ist Luzern auch touristische Drehscheibe und Ausgangspunkt zu anderen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Die «Destination Luzern» ist mehr als die Stadt. Neben dem See locken die Landschaften und die Berge, die Hotel- und Gastronomie, das attraktive kulturelle Angebot, Kongresse und Veranstaltungen. Mit der Lage an der Nord-Südachse ist Luzern auch Stop-Over Destination. Somit trägt auch der Cartourismus wesentlich zur Wertschöpfung bei und ist für zahlreiche Unternehmen und Angebote und die damit verbundenen Arbeitsplätze enorm wichtig.

    Attraktive Infrastruktur
    Gäste empfängt man nicht im Hinterhof. Kurzfristig – wie der Name «Übergangslösung» das beinhaltet – mag das gehen. Mittel und langfristig braucht es eine attraktive Infrastruktur. Für die Gäste und die Mitarbeitenden der Carunternehmen aber insbesondere auch für die Einwohnerinnen und Einwohner, welche von der Reduktion der Emissionen profitieren. Es freut die IG WOL, dass auch der Stadtrat anerkennt, dass die vorhandenen dezentralen Infrastrukturen nicht mehr genügen. Diese Erkenntnis ist freilich nicht neu. Dank dem Zeitdruck im Projekt Ersatzbau Parkhaus Kantonsspital Luzern, muss auch die Stadt handeln, um diese Chance nicht ungenutzt zu lassen. Der Stadtrat will das Projekt «Stadtpassagen» deshalb im Detail prüfen, damit spätestens Anfang 2023 grundsätzliche Entscheide erfolgen können. Diese Absicht begrüssen wir sehr. Laut Mike Hauser, Co-Präsident der IG WOL ist es nicht nachvollziehbar warum der Stadtrat andere Infrastrukturprojekte ausschliesst. «Wir wollen eine Infrastruktur, welche den bestmöglichen Nutzen bringt. Beim heutigen Kenntnisstand ein bereits sehr weit entwickeltes Konzept auszuschliessen ist nicht sinnvoll.»

    Bevölkerung hat das letzte Wort
    Vielmehr sollen nun die offenen Fragen um das Projekt «Stadtpassagen» geklärt werden und anschliessend kann ein Abwägen der Vor- und Nachteile erfolgen und ein politischer Vorentscheid zu Handen der Bevölkerung erfolgen. Denn eines ist klar: «Vor einem Baustart für die erforderliche Infrastruktur des künftigen Carregimes hat die Bevölkerung Luzerns das letzte Wort.»

    Die IG WOL sieht das angekündigte Slot-Management nicht als Übergangslösung. Es ist wesentlicher Bestandteil des künftigen Carregmies. Es geht nicht nur um die Möglichkeit, das Parkieren des Carparkplatzes zu digitalisieren. Es geht vielmehr um Lenkung und Steuerung und insbesondere darum punktuelle und zeitliche Überlastungen zu verhindern. Dies steigert den Komfort für die Gäste und die Bevölkerung. Das Slot-Management sowohl mit den Übergangslösungen wie auch einer künftigen zentralen Parkierungsanlage funktionieren. Die IG WOL hat hierzu einen konkreten Vorschlag erarbeitet. Die Ideen und Vorstellungen des Stadtrates sind noch nicht bekannt. Die Ausgestaltung des Slot-Managements wird aber ebenso Bestandteil der nächsten Grundsatzentscheide sein müssen.

    Der Stadtrat hat bei seinen Entscheiden wesentliche Erkenntnisse aus dem Strategieprozess Cartourismus aufgenommen. Nun sind die Behörden und die Verwaltung gefordert, die Grundlagen für die nächsten Entscheidungsschritte aufzuarbeiten. Die IG WOL wird diese nächste Etappe hin zu einem breit abgestützten zukünftigen Carregime weiter konstruktiv unterstützen.

    pd

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